(Dman’s Erinnerungen an Lebensmittel)
Eine Lese-Performance von und mit Rolf Dennemann
Premiere: 29. April 2011 – 20.00 Theater im Depot/Dortmund + 30. April 2011
Als Kind auf dem Bauernhof groß geworden, hat er nach dem Schlachten Blut gerührt und der Oma beim Erbsenpuhlen geholfen. Im jugendlichen Alter gab’s in Gelsenkirchen freitags Heringsstipp mit Gelee und einmal die Woche Bratkartoffeln mit Speck. Die ersten eigenen Gerichte waren Fischstäbchen und Bütterken mit Rübenkraut. Es folgten Pizza, Nudeln und Putenbrust, Albondigas und Patatas Bravas, gespickter Lammrücken, Erbsen und Möhren, Grünkohl, Köfte, Goldbrasse und Rührei in Vier-Sterne-Hotels. Seit einiger Zeit hat er immer wieder den Blick von der Kuh „Elvira“ vor Augen, die er als 10-jähriger heimlich gemolken hat.
Kaum irgendeine andere Erinnerung ist uns so unmittelbar präsent wie die Erinnerung an unser Essen, kaum etwas löst solch starke Gefühlsassoziationen des Wiedererlebens, Wiedererkennens aus. Und wenig nehmen wir, außer der Sprache vielleicht, als solch einen selbstverständlichen Teil unserer Individual- und Sozialkultur wahr.