Zalando

Ein älterer Türke großer Gestalt kommt auf mich zu. Ich stehe am Ecklokal im Eingang. Es regnet unentwegt. Drinnen läuft eine Aktion zur Kulturanimation. Der Mann spricht mich an und zeigt mir drei bereits nasse Schreiben. Deutlich lesen kann man „Zalando“ als Briefkopf.

Es sind Mahnungen. Drei Mahnungen für drei Lieferungen. „Hab ich nicht bestellt. Hab ich nicht bekommen. Aber das hier.“ Er deutet auf seine Schreiben, schiebt sie übereinander. Ich sage: „Sie haben das nicht bestellt?“ Nein, sagt er. Was ist das?“ Er deutet auf die Zahlen und ich erkläre ihm, dass es jeweils 10.00 Mahngebühren sind, die auf den ursprünglichen Betrag aufgeschlagen werden. Das sei aber kriminell, sage ich noch. Er faltet die nassen Mahnungen wieder zusammen. Dann zeigt er mir noch einen DHL-Abholschein, der bei ihm im Briefkasten lag. Er will zur Polizei gehen morgen, sagt er. Ich sage: „Ja, tun Sie das und zum Verbraucherschutz und zum Rechtsanwalt.“ Er steckt die Papiere in seinen Mantel, nimmt seine Krücke und geht weiter.

Zalando.

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